Growth Mindset: Was es ist und wie es an der School of Tomorrow umgesetzt wird 

„Wenn du von einem statischen zu einem dynamischen Mindset wechselst, eröffnet sich dir eine ganz neue Welt voller Möglichkeiten.“ 

An der School of Tomorrow sind wir überzeugt, dass die Einstellung der Kinder zum Lernen genauso wichtig ist wie das, was sie lernen. Deshalb ist das Growth Mindset ein fester Bestandteil unseres pädagogischen Alltags. 

Was ist ein Growth Mindset?

Ein Growth Mindset (dynamisches Selbstbild) ist die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung, Ausdauer und kontinuierliches Lernen entwickelt werden können. Kinder (und Erwachsene!) mit einem Growth Mindset wissen, dass Talente und Kompetenzen mit der Zeit durch Engagement und harte Arbeit wachsen können. 

Sie sehen Herausforderungen als Chancen zur Weiterentwicklung, betrachten Fehler als natürlichen Teil des Lernprozesses und geben bei Rückschlägen nicht gleich auf. Diese Denkweise fördert lebenslanges Lernen, Widerstandsfähigkeit und eine positive Haltung gegenüber neuen Erfahrungen. 

Im Gegensatz dazu steht das Fixed Mindset (statisches Selbstbild), das davon ausgeht, dass Intelligenz und Fähigkeiten unveränderlich sind. Menschen mit dieser Einstellung glauben, dass ihre Talente angeboren sind – man hat sie, oder man hat sie nicht. Sie neigen dazu, Herausforderungen zu meiden, geben bei Schwierigkeiten schneller auf und sehen Anstrengung als Zeichen von Schwäche. Häufig vermeiden sie Aufgaben, bei denen sie scheitern könnten, weil sie Fehler als Beweis mangelnder Fähigkeiten sehen – und nicht als Lernchancen. 

Growth Mindset und Bildung: Warum ist es so wichtig? 

Diese Denkweisen beeinflussen maßgeblich, wie Kinder in der Schule lernen und mit Herausforderungen umgehen. Ein Kind mit Growth Mindset könnte bei einer schwierigen Matheaufgabe sagen: „Das ist schwer, aber wenn ich weiter übe, werde ich besser.“ Es sieht die Aufgabe als Gelegenheit, etwas dazuzulernen. Ein Kind mit Fixed Mindset hingegen denkt vielleicht: „Ich bin einfach schlecht in Mathe“, und gibt nach ein paar Versuchen auf – in dem Glauben, dass es sich sowieso nicht ändern lässt. 

Ein weiteres Beispiel: Ein Kind lernt gerade lesen. Wenn es auf ein schwieriges Buch stößt, denkt es mit Growth Mindset: „Ich kann das noch nicht, aber ich kann üben und besser werden.“ Es konzentriert sich auf seinen Fortschritt. Ein Kind mit Fixed Mindset meidet womöglich herausfordernde Bücher, weil es denkt: „Ich bin ein langsamer Leser, und daran wird sich nichts ändern.“ Dadurch limitiert es sich selbst. 

Ein häufiger Effekt bei Kindern mit Fixed Mindset ist, dass sie größere Herausforderungen meiden – aus Angst, zu scheitern und dadurch ihre „Unfähigkeit“ zu zeigen. Perfektion wird zur Maske, und die Angst, „enttarnt“ zu werden, blockiert den Lernprozess. Paradoxerweise betrifft das oft besonders leistungsstarke Schüler*innen, wenn sie nur für ihre Ergebnisse gelobt werden. Deshalb legen wir an der School of Tomorrow bewusst den Fokus auf den Weg zum Ziel: auf Übung, Ausprobieren, Fehler machen, Fragen stellen und in erster Linie auf Anstrengung vor Ergebnis

Wie wird das Growth Mindset an der School of Tomorrow gelebt? 

Für uns ist das Growth Mindset mehr als ein pädagogisches Konzept – es prägt unser tägliches Miteinander und den Unterrichtsalltag. Wir vermitteln den Kindern, dass Fehler ein wertvoller Teil des Lernprozesses sind und dass Neugier, Ausdauer und Anstrengung unser Gehirn stärken. 

Wir integrieren Growth Mindset in die tägliche Kommunikation mit den Kindern, fördern Reflexion und begleiten sie in ihrem individuellen Problemlöseprozess. Wir achten auf eine bewusste Wortwahl und verwenden positive, anstrengungsorientierte Sprache. Wir feiern Strategien, Fortschritte und Einsatz – nicht nur Resultate. Häufig hört man bei uns Sätze wie: „Du hast dir richtig Mühe gegeben!“, „Ich habe gesehen, dass du nicht aufgegeben hast.“ oder „Du kannst das noch nicht.“ 

Gerade dieses kleine Wort „noch“ („yet“) hat große Wirkung: Es macht deutlich, dass Lernen Zeit braucht – und dass Fähigkeiten durch Übung wachsen. 

Wir schaffen regelmäßig Raum für Reflexion – einzeln und in der Gruppe. Diese Gespräche stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und verdeutlichen, dass jeder in seinem eigenen Tempo und auf seine eigene Weise lernt. 

Wie sieht das konkret im Alltag aus? 

Hier sind einige Beispiele, wie wir das Growth Mindset im Schul- und Kindergartenalltag verankern: 

  • Einzel- und Gruppengespräche, in denen Kinder über Herausforderungen oder Erfolge reflektieren 

  • Individuelle Zielsetzungen, bei denen Kinder festlegen, woran sie arbeiten und wachsen möchten 

  • Geschichtenbasierte Diskussionen, die Ausdauer, Fehlerfreundlichkeit und Lernfreude thematisieren 

  • Tägliches Feedback, das den Lernprozess und die Anstrengung in den Fokus rückt, nicht die Perfektion 

  • Übungen zur Selbstwahrnehmung, bei denen Kinder ihre Gefühle und Erfahrungen benennen und verstehen lernen 

  • Teamaktivitäten und Spiele, bei denen

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Blogeintrag: Titel Zwei